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  • Tabea Linz

Courtney Barnett- things take time, take time

Die 34-jährige Courtney Barnett ist eine in Sydney geborene australische Sängerin, Songwriterin und Gitarristin, die sich im gefühlvollen Indie-Genre bewegt. Außerdem ist sie eine vielseitig talentierte Person, da sie im Jahr 2012 mit Jen Cloher das Musiklabel Milk! gründete und da im selben Jahr ihre ersten EPs I’ve got a Friend Called Emily Ferris und How to Carve a Carrot into a Rose verlegte. Bis heute ist das Label noch tätig und verlegt CDs wie auch Vinyl mehrerer Bands wie Loose Tooth, The Finks or Fraser A. Gorman und selbstverständlich die der Gründerinnen. Ihre Coverhüllen gestaltet sie übrigens ebenfalls selber und Fans können ihre Kunst stetig auf Instagram oder Twitter bewundern.

Nachdem sie einen gewissen Bekanntheitsgrad in Australien erreicht hatte, wurde sie auch international tätig und trat auf dem Coachella Festival, Transmusicales, wie auch auf dem Glastonbury Festival auf. Ihr Album Sometimes I Sit and Think and Sometimes I Just Sit war ein großer Erfolg in den australischen Charts, wie auch in den USA. Ebenso erhielt sie eine Grammy-Nominierung in der Kategorie Best New Artist.


Barnett zeigt sich sehr unterstützend gegenüber neuen Indie-Bands, die sie gerne als Vorgruppen ihrer Tourneen einbaut. Dieser künstlerische Geschmack ist auch in den Musikvideos ihrer Lieder zu finden. Ob sie wie in Before you gotta go einmal in einem Anzug und mit einem alten Recorder in der Hand am Strand entlangläuft, oder ob sie wie in Write a List oft hings to look forward to ihrer Pflanze eine Schallplatte vorspielt, die sie von ihrer Briefbekanntschaft erhalten hat. Courtney Barnett sieht dabei immer stets ästhetisch aus.

Courtney nennt „Patti Smith“ und “Nirvana“ als ihre großen Einflüsse. Ihr musikalischer Stil wurde unter anderem mit „Bob Dylan“ verglichen. In ihrem neuen Album Things take time, take time, das am 12. November 2021 herausgekommen ist, wird sie stets von Stella Mozgawa, der australische Drummerin der Indie-Rockband Warpaint, begleitet. Mozgawa und Barnett co-produzierten, schrieben und nahmen das Album zusammen auf.


Bezeichnend ist die stetige Begleitung der Gitarre, was den Songs einen fast demomäßigen Lo-Fi Touch gibt. Die erste Single Rae-Street ist eine Art Montage aus dem täglichen Leben, verziert mit philosophischen und gesellschaftskritischen Gedankengängen;

„Time is money and money is no man's friend“.

Sie reflektiert die Zeit, die Barnett 2020 in Quarantäne im Apartment eines Freundes in Melbourne verbracht hat.


Sie selber beschreibt das Album als eine Entdeckung der Freude nach einer düsteren Episode voller (Welt)schmerz und Traurigkeit. Dies spiegelt sich auch im Lied Write a list of things to look forward to, welches Ende 2019 erschienen ist, wieder. Da sie zu diesem Zeitpunkt eine Phase der Bestürztheit und Melancholie durchmachte, unter anderem ausgelöst durch die Ausbrüche der Waldbrände in Australien.

Es wurde ihr geraten, eine Liste von positiven Dingen zu schreiben, auf die sie sich freuen könne. Am Ende entstand daraus ein Track mit positiven upbeat Akkorden, die in Kombination mit dem eher nachdenklichen Text eine Symphonie zweier Gegensätze ergeben, die sich aber dennoch ergänzen und vor allem auch die Vielseitigkeit des Lebens widerspiegelt.

Ebenso Turning green erzählt von dem Wechsel der Jahreszeiten, die symbolisch einen Übergang von einer schweren Zeit in eine unbeschwerte, hoffnungsvolle Phase darstellen.

Ebenso thematisiert sie mit Before you gotta go und If I don’t hear from you tonight persönliche Beziehungen. Ersterer beschreibt das Gefühl, oft über jemanden nachzudenken, mit dem man in einem Streit auseinander gegangen ist und dieser Person dennoch das Beste zu wünschen. If I don’t hear from you tonight ist eher ein verträumter und gefühlvoller Monolog voller Hoffnungen und Erwartungen, die sie in eine mögliche Beziehung mit einer Person steckt. Aber ganz nach ihrem Stil erzählt sie gleichzeitig davon, trotz ihrer starken Sehnsucht, alle Möglichkeiten zu akzeptieren.


Wer also ein Fan von entspannten Lo-Fi Indie Tracks mit Roadtrip Elementen ist, der sollte sich mit dem Album Things take time, take time auf eine musikalische und emotionale Reise durch Australien und der Gefühls- und Gedankenwelt von Courtney Barnett freuen.




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