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Sharaktah Will Raus

Autorenbild: Jule DetlefsenJule Detlefsen

Das Gefühl, aus der Kleinstadt ausbrechen zu müssen, haben wohl die meisten Jugendlichen im Laufe des Erwachsenwerdens. Der Rapper Sharaktah hatte schon früh andere Träume als seine Mitschüler:innen. Die Musik ist seine erste Liebe. Damit sind keine inhaltslosen Zeilen gemeint, seine Musik soll berühren und gleichzeitig die Hörer:innen in eine regelrechte Ektase bewegen.



Nach dem Ausbrechen aus dem Dorf hat es den Rapper nach Hamburg verschlagen. Ganz ohne Angst ging dies nicht vonstatten. Während andere von Ausbildung und Studium redeten, gab es für Sharaktah nur eins: die Musik. Doch das Ausleben von Kreativität und das Verwirklichen von Träumen birgt auch immer eine Unsicherheit, die nicht so leicht zu ignorieren ist. Dazu in einer unbekannten Umgebung. Zwischen eintönigen Landleben und erdrückender Großstadt ist auch sein derzeit erfolgreichster Song „Hier“ entstanden. Die Zeilen sind allen gewidmet, die sich nirgendwo zugehörig fühlen und rastlos auf der Suche nach einem Ort sind, den sie noch nicht kennen.

Ich musste ausbrechen, um meinen Traum zu verfolgen, denn da, wo ich herkomme, wollten sie ihn mir ausreden. Für mich spiegelt der Song das Gefühl der Angst wieder niemals hier rauszukommen, aber genauso den kleinen Funken Hoffnung, es doch zu schaffen.

Das Dorf, das der Rapper besingt, liegt im norddeutschen Landkreis Dithmarschen. Wo es tatsächlich außer stürmischen und regnerischen Tagen nicht viel gibt. Noch nicht mal für einen Supermarkt oder eine Kneipe reicht es in dem knapp 180-Einwohner-Dorf. Die Landflucht scheint die einzige Möglichkeit, das Leben ein wenig zu spüren. Die Zeit der Jugend als eine bittersüße Erinnerung von Dorfpartys, norddeutschen Korn, salzigen Wind und einer erdrückenden Langeweile, die schneit, als würde sie nie vergehen. Gegen diese half nur die Musik.


Die Produktion des Songs übernahm Steady, der bereits am Sound des Wegweisenden Album von Casper „XOXO“ beteiligt war.


Sharaktah ist die Stimme, eine zerissenden Jugend. Dunkler Sound, sanfte Melodien und Beats, die die Songs nach vorne bringen. Dazu zeitgenössischer Rap, der über den Tellerrand schaut. Das große Thema der bisher veröffentlichen Songs des Rappers ist die Suche nach der eigenen Identität. Inmitten von Angst, Schmerz und ein Hauch Zuversicht und jugendlichen Leichtsinn bewegen sich die Texte des Rappers. Dabei hat Sharaktah seine ganz eigene Handschrift, die sich in dem schnell wachsenden Rap-Kosmus abhebt.



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