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AutorenbildSelli Hahn

Dolphin Love im Interview

Das neue Jahr bringt vor allem eines mit: viel gute neue Musik und tolle Newcomer:innen. Ein Name der dieses Jahr unbedingt auf eurem Zettel stehen sollte ist Dolphin Love. Hinter dem Soloprojekt steckt der Wahlberliner Constantin Kopp, dessen Musik etwas ruhiges atmosphärisches vermittelt und einen zum Träumen einlädt. Im Interview Anfang des Jahres haben wir darüber gesprochen wie seine Songs und Videos entstehen, was uns dieses Jahr bei ihm musikalisch erwartet und warum die Worte leicht, frei und unbedacht seine Musik so gut beschreiben.



Hello Dolphin Love, wie geht’s dir im neuen Jahr 2022?

Ganz gut soweit. Ich bin sehr entspannt ins neue Jahr gestartet, war in der Heimat mit ein paar Freunden und wir haben richtig schön ins neue Jahr gefeiert.

Was sind deine Ziele für das neue Jahr? Können wir mit neuen Tracks rechnen?

Sehr gute Frage, man kann auf alle Fälle mit ein paar Neuigkeiten rechnen dieses Jahr. Es sind gerade Tracks in der Produktion und mal gucken was da noch passiert. Außerdem sind noch einige Livesessions geplant und mal sehen was noch kommt. Im Sommer bestimmt ein paar Konzerte. Das ist zumindest der grobe Plan.

Sommer ist das perfekte Stichwort! Wenn du auf einem Festival spielen könntest, welches wäre es und wieso?

Das wäre auf alle Fälle das Dockville in Hamburg, da war ich privat einfach schon super oft. Mit 16 war ich das erste Mal da und danach jedes Jahr. Ich weiß noch genau wie ich die Acts da gesehen habe und mir dachte: Hier mal spielen – das wär‘s! Meine Freunde sind auch jedes Jahr da und es war halt auch schon immer so: Wenn du hier mal spielst, das wäre unfassbar cool! Das ist für mich einfach DAS Festival schlechthin. Die Auswahl an Acts ist auch immer total super, schön international und sehr nischig.

Wie ist der Name Dolphin Love denn überhaupt zustande gekommen? Bist du alleine darauf gekommen oder mit irgendjemandem zusammen?

Ich bin alleine auf den Namen gekommen, weil es ja ein Soloprojekt ist. Ich habe schon ein bisschen länger die Songs geschrieben und dachte dann irgendwann ich brauche einen Namen der zu der Musik passt die ich mache. Dolphin Love war da dann irgendwie die erste Wahl, weil der mir ästhetisch am meisten zugesagt hat. Der Name geht eher in die positive leichte Richtung und ich wollte nichts das schwer ist. Der liegt irgendwie leicht im Mund und passt durch seine Leichtigkeit auch einfach zur Musik. Der schwebt ein bisschen dahin wie so ein Lüftchen finde ich.

Seit wann verfolgst du das Projekt Dolphin Love denn schon? Deine ersten Songs sind letztes Jahr erschienen, aber du machst bestimmt schon länger Musik oder?

Ja genau, ich mache schon länger Musik, ich habe in meiner Jugend schon angefangen zu

produzieren und habe dann in mehreren Bands gespielt. Ich habe mal hier Schlagzeug gespielt, da Gitarre und da mal gesungen und dann kamen immer mehr Bands in denen ich gespielt habe. Da waren aber schon immer eigene Songs die ich zu Hause, außerhalb von den ganzen Bands geschrieben habe. Und das sind die Songs, die jetzt erscheinen. Ich wollte wirklich ein Projekt, indem es nur darum geht, die ganzen Songs die ich immer zur Seite gelegt habe, zu veröffentlichen.


Gab’s für dich jemanden oder etwas das dich musikalisch total inspiriert hat?

Puh musikalisch inspirieren tun mich wirklich unfassbar viele Dinge, auch sehr viele unterschiedliche Genres.

Ich meinte mit der Frage eher, wieso machst du jetzt z. B. keine Musik, die in Richtung Rock geht, sondern dieses ruhige, eher melancholische?

Ich glaube, weil es oft meine Gefühlslage widerspiegelt, weil diese entspannten Momente rauskommen, wenn ich mich auch so fühle. Was aber nicht heißt, dass sich das nicht mehr ändert. Es gibt auch viele Momente, in denen mich auch Gefühle inspirieren, die schon etwas doller sind oder man irgendwie aggressiv ist und man einfach merkt, dass es jetzt raus muss. Das sind einfach Gefühle, die sich in der Musik widerspiegeln und weniger bestimmte Künstler:innen, die mich beeinflusst haben. Dennoch gibt es diese Beeinflussung und ich denke mir auch öfter, der und die Künstler:in waren ein großer Teil meiner Inspiration und der Richtung in die meine Musik jetzt geht.

Das klingt total spannend und einfach sehr authentisch. Andere Frage: Wann hast du deine ersten Tracks für Dolphin Love aufgenommen?

Das war 2020 während Corona. Ich bin vom Reisen wieder gekommen und war dann zu Hause in Quarantäne. In diesen zwei Wochen kamen diese ganzen Eindrücke von der Reise erst richtig zur Geltung und ich hatte wirklich Zeit, diese ganzen Songs zu schreiben. Alle Songs der kommenden EP sind gebündelt in der Zeit entstanden.

Du hast die EP ja gerade schon angesprochen, kannst du schon verraten wann die erscheint und um was es thematisch geht?

Aktuell gibt es noch kein genaues Releasedatum, aber die EP wird bald erscheinen. Es sind jetzt fast alle Singles für die EP draußen und diese wird dann gebündelt zusammen erscheinen mit allen sieben Tracks, die darauf zu hören sind. Dieses gebündelte Erscheinen ist auch ein bisschen was, dass die Entstehungszeit der EP widerspiegelt. Das Ganze hat einen Vibe und trotzdem ist jeder Song durch eine andere Herangehensweise entstanden und hat einen anderen Sound. Von meinem Blickwinkel heraus ist die EP deshalb auch sehr durchwachsen, aber im positiven Sinne. Auf alle Fälle freue ich mich sehr, wenn sie rauskommt! Ein Teil von mir ist dann endlich draußen!

Ich finde das persönlich immer total spannend, wenn Künstler:innen zum ersten Mal etwas veröffentlichen ganz egal ob Single oder EP. Da weiß man immer noch gar nicht wie das bei den Leuten ankommt und erlebt als Künstler:in ganz viel, glaube ich.

Vor allem die erste EP ist ein großer Schritt finde ich und für mich fühlt es sich einfach gut an, wenn die jetzt bald draußen ist, da die Songs schon 2020 entstanden sind.

Deine letzte Single war "Honey", kannst du unseren Leser:innen einmal sagen worum es in dem Song geht?

Honey ist ein Song, der in einer sehr dunklen Zeit entstanden ist. Ich weiß noch, dass ich da gerade frisch nach Berlin gekommen bin und da war einfach nicht viel los. Den Rapper, der auch auf dem Track zu hören ist, habe ich da kennengelernt und wir haben gemeinsam viel Musik gemacht. Der Song hat trotzdem einen leichten Vibe. Am Anfang geht’s doch eher um eine relativ dunkle Seite, was aber durch den Übergang dann total aufklart in etwa Erhellendes. Das hat in meinen Augen einfach Sinn gemacht, den im Dezember zu einer dunkleren Zeit zu veröffentlichen.

Ich fand auch bei "Gardenfulloflight" das Video total passend zu dem Song selbst. Man sieht diese Felsenlandschaft immer wieder in dem Video, wo habt ihr das denn gedreht?

Das ist lustiger Weise ein Ort, den man gar nicht wahrnimmt. Das ist tatsächlich ein alter Tagebau in meiner Heimatstadt. Eigentlich darf man da gar nicht hin und das ist alles abgesperrt, aber wir sind da dann nachts und am Tag trotzdem hin und haben das Video aufgenommen. Ich musste da drehen, weil das für mich ein besonderer Ort ist. Über den Ort wird immer wieder gesagt, dass er einsturzgefährdet ist und wir dachten uns trotzdem, dass wir einfach mal reinschauen wollen und dann mal schauen, was daraus entsteht.

Total schön, ich hätte echt nie erwartet, dass das Video überhaupt in Deutschland entstanden ist. Welcher Videodreh hat dir denn am meisten Spaß gemacht?

Ich glaube, das war der Dreh von areyougoingtobehere, weil wir uns da in der Nachbearbeitung voll kreativ ausleben konnten. Ich fand das schön in die Videos ein ästhetisches Bild zu stecken, gerade mit den Farben. Das hat super viel Spaß gemacht zu beschließen, wie wir das gestalten. Der Prozess hat mir das Gefühl gegeben, dass ich gerne noch viel mehr Videos in der Art machen möchte. Man kann mit Videos auf eine ganz andere Ebene im Bezug auf die Songs hervorheben.

Ich finde das auch super schön mir andere Musikvideos anzusehen und denke mir ganz oft, wie krass der Shot jetzt war und spule dann zurück und sehe mir das nochmal an. Da gibts so viele schöne Videos.

Fotocredits: Paul Knop

Ich finde, dass Videos Songs auf eine ganz andere emotionale Ebene heben und oft die Songs total unterstreichen. Ich find das bei dir krass, die Videos passen unfassbar gut zu den Songs selbst – das gibt mir einfach einen krassen Vibe, weil es so rund ist. Ich persönlich höre deine Musik, wenn ich abends auf dem Weg zu Freunden bin oder einen chilligen Abend zu Hause verbringe. Wenn du jetzt eine Zeit oder Situation auswählen müsstest, zu der die Leute deine Musik hören sollen, welche wäre das? Findest du es gibt die perfekte Zeit oder eine Zeit, in der man die Musik besser aufnehmen kann?

Ich muss sagen, mir gefällt es immer, wenn alle Leute schlafen und man abends durch die Straßen geht und Musik hört. Ich finde, das ist ein Moment in dem man die Musik ganz anders wahrnimmt, wenn die ganze Welt irgendwie schläft und man fühlt sich, als wäre man außerhalb der Realität. Das wäre ein Moment, den ich gut finde. Dann auf jeden Fall noch zum Aufwachen ganz klar! Schön morgens, wo die Ohren noch frisch sind, sagt man.

Wenn du dich, also dein Projekt Dolphin Love, in drei Worten beschreiben müsstest welche wären das und weshalb?

Ich würde sagen auf der einen Seite leicht. Der Begriff ist auf jeden Fall der Musik geschuldet, weil ich das Gefühl habe, dass in meiner Musik eine große Leichtigkeit steckt, weil ich gar nicht viel darüber nachdenke. Deswegen würde ich als zweites Wort auch unbedacht wählen. Unbedacht aus dem Moment, weil es einfach aus mir rauskommt und ich gar nichts dagegen tun kann. Das fällt auch ein bisschen mit dem dritten Wort frei in Verbindung. Ich sehe das alles außerhalb von dem, was ich Alltägliche tue. Die Musik ist für mich wirklich etwas, das kommt, passiert und dann einfach da ist.

Die Worte find ich gut. Das passt irgendwie wirklich alles perfekt ineinander und man merkt wirklich das es von dir kommt! Was hast du sonst für Feedback zu deinen Singles bekommen und wie war das für dich?

Oh, das war echt immer ein schönes Gefühl! Alleine wenn man schon sieht, dass Leute das posten oder gerade Freunde, die ankommen und sagen, wie cool sie den Track finden, das ist wirklich ein tolles Gefühl und gibt mir viel Energie weiterzumachen. Meine Freunde sind zum Glück auch immer sehr kritisch und nicht nur zustimmend und ich finde das ist total wichtig.

Mit wem hast du denn deine Musik überhaupt produziert oder hast du echt alles alleine gemacht?

Ich habe tatsächlich alles alleine Zuhause produziert. Da habe ich einfach angefangen, alles übereinander aufzunehmen. Die Videos sind dann zusammen mit Freunden entstanden. Der eine ist Paul Knop, den kenne ich noch aus der Schule und dann war das direkt ein Zusammenschluss. So hey, hast du nicht Lust? Diese Connection von früher zu haben war super cool.

Sehr nice und auch super schön, wenn du das dann mit alten Freunden umsetzen kannst. Wird man dich denn diesen Sommer live sehen können?

Ja hoffentlich wird man mich live sehen, ich würde mich freuen! Who knows ;)

Mein Standardabschluss von Interviews ist immer ein Tipp, Ratschlag oder irgendwas, das man gesehen oder gehört haben muss für unsere Leser:innen – hast du da irgendwas?

Ich muss mich hier aus dem Moment heraus äußern und würde euch empfehlen, alle Paula Hartmann Musikvideos anzusehen! Ich habe mir die gestern auch erst wieder angesehen. Die sind unfassbar schön und ich feiere sie als Künstlerin aktuell total. Vor allem ich habe zuerst die Musik von ihr gehört und dann irgendwann später erst die Musikvideos von ihr gesehen und ich fand’s halt noch viel cooler! Das ist genau das, worüber wir vorhin schon geredet haben, dieses Untermalen der Musik mit einem Video und Bildern hebt es bei ihr durch die Ästhetik auf ein ganz anderes Level meiner Meinung nach.

Da bin ich total bei dir, bin auch totaler Fan von ihr! Das waren dann tatsächlich auch schon alle Fragen die ich hatte. Danke dir für das schöne und sehr aufschlussreiche Interview! Und was ist das überhaupt für ein funny Bild im Hintergrund?

Das sind meine zwei Freunde aus der Uni, die hat irgendwie mein Kumpel so gemalt. Ich studiere in Berlin Musikproduktion. Gerade auch dieses technische ist super cool und man entwickelt sich voll weiter mit den ganzen Details und allem. Das macht manchmal auch noch viel mehr Spaß als eigene Songs zu schreiben irgendwie. Aber wirklich nur manchmal (lacht) :D



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